Scheinbar ganz unspektakulär erzählt Walter Kappacher vom gewöhnlichen Leben gewöhnlicher Menschen. Doch die Art, wie er das tut - genau in der Beobachtung, souverän beiläufig im Ton -, macht seine Schilderung von Menschen und Schicksalen zu einer sensiblen Erkundung der "condition humaine". Darüber hinaus versammelt dieser Band verstreut erschienene Erzählungen Kappachers aus den letzten fünfundzwanzig Jahren, denen - bei aller Unterschiedlichkeit der Themen und Charaktere - eines gemeinsam ist: der Blick für die Brüchigkeit des Alltäglichen, für den Irrsinnn und Widersinn des vermeintlich Gewöhnlichen. Eindringlich und hintersinnig, mit feiner Ironie und manchmal fast kafkaeskem Humor erzählt er von einem Dasein in der Enge oder, wenn man so will, von der Enge des Daseins überhaupt.
Walter Kappacher, geboren 1938 in Salzburg und gestorben 2024 ebenda, verließ mit 15 Jahren die Schule und war in verschiedenen Berufen tätig, 1964 Beginn der literarischen Tätigkeit, ab 1967 Veröffentlichungen, ab 1978 freiberuflicher Schriftsteller. Er lebte in Obertrum bei Salzburg. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, Hermann-Lenz-Preis 2004, Georg-Büchner-Preis 2009. Bei Deuticke erschienen zuletzt Selina (2005), Der lange Brief (überarbeitete Neuauflage 2007) und Rosina (Erzählung, Neuauflage 2010).
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