Die verwöhnte und anspruchsvolle Angela sammelt Menschen wie andere Leute Briefmarken. Wie schnell sie sich jedoch mit ihnen langweilt und wie schwer es ihren Eltern fällt, für angemessenen Nachschub zu sorgen! Angela steckt ihre Sammelobjekte in Kleider und schickt sie auf die Reise durch phantastische Szenerien, Träume und Alpträume. Sie inszeniert Begegnungen mit Heiligen, Versuchern und Versuchten, Büßern und Eremiten – sie alle sind auf der Suche nach Orientierung in dieser orientierungslosen Gesellschaft. Eine Satire auf alte (und neue) Formen der Gottsuche, ein Stück, das von einer triebhaften und nicht-vernunftgesteuerten Gier handelt.
Botho Strauß, 1944 in Naumburg/Saale geboren, lebt in der Uckermark. Bei Hanser veröffentlichte er neben einer vierbändigen Werkausgabe seiner Stücke zuletzt die Prosabände "Mikado" (2006), "Die Unbeholfenen" (Bewußtseinsnovelle, 2007), "Vom Aufenthalt" (2009), "Sie/Er" (Erzählungen, 2012), "Der Aufstand gegen die sekundäre Welt" (Aufsätze, 2012), "Die Fabeln von der Begegnung" (2013), "Kongress" (Die Kette der Demütigungen, 2013), "Allein mit allen" (Gedankenbuch, 2014), "Herkunft" (2014), "Oniritti Höhlenbilder" (2016), "zu oft umsonst gelächelt" (2019) und "Nicht mehr. Mehr nicht" (Chiffren für sie, 2021).
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