5 Fragen an ... Sophia Fritz

5 Fragen an ... Sophia Fritz

Liebe Sophia, du bist Autorin, Sterbebegleiterin, Tantra-Masseurin. Was verbindet für dich diese Berufsfelder?
Die Suche nach Begegnung.

„Toxisch" zählt zu den Trendwörtern der letzten Jahre. Personen, Beziehungen, Arbeitsverhältnisse können toxisch sein – und natürlich: Männlichkeit! Nun also auch die Weiblichkeit? Wie kommt´s?
Toxizität, im Sinne von Destruktivität, gibt es ja in allen Beziehungen. Das Gegenteil von toxisch ist aber nicht heil oder rein, sondern ehrlich. Erst, wenn es uns möglich ist, auch über die Schattenseiten der weiblichen Prägung zu sprechen, können wir auch im Umgang mit uns selbst entspannter werden.

Ist Feminismus anstrengend?
Feminismus ist nicht anstrengend. Eine unfeministische Gesellschaft ist es dagegen schon.

Hat die Arbeit am Text verändert, wie du dich selbst wahrnimmst?
Ja! Durch die offenen Gespräche mit Freund:innen und meinen Lektorinnen, durch das vermehrte Lesen feministischer Literatur hat sich der Charakter meiner Selbstkritik verändert. Früher war ich mir selbst gegenüber härter und habe bestimmte Prägungen unbewusster beschämt. Wenn ich heute toxische Verhaltensweisen an mir bemerke, versuche ich, neugierig und warm darauf zu schauen und sie als Informationen anzunehmen, die mir etwas über meine eigenen Ängste verraten können.

Du sprichst in Toxische Weiblichkeit von intergenerationeller Solidarität. Wer sind deine feministischen Vorbilder, von wem fühlst du dich geleitet und getragen?
Ich denke da weniger an einzelne, mystifizierten Personen des öffentlichen Lebens. Ehrliche Texte, Gedichte, Gespräche und Interviews, in denen Frauen sich ehrlich, zugewandt und mutig austauschen, inspirieren und tragen mich mit.

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